„Integration von Anfang an“ lautet nun neuerdings das Motto, wenn es um das Dasein der Flüchtlinge in Österreich geht. Ein entscheidender Schritt wurde mit dem Integrationspaket getan, das am Dienstag im Ministerrat beschlossen wurde. Darin enthalten ist die Zusage zusätzlicher Mittel für Sprachkurse, die verstärkte Unterstützung von Freiwilligen im Sprachförderungsbereich und der Leistungskatalog zur Ausweitung des Angebots gemeinnütziger Tätigkeit.

51,25 Millionen Euro will die Regierung "locker machen" und in den Ausbau von Sprachkursen investieren. Damit sollen zusätzliche Deutschkurse für die Niveaus Alpha bis A2 geschaffen und die Vermittlung von berufssprachlichen Kenntnissen bedarfsgerecht gefördert und ausgeweitet werden. „Integration zu erleichtern, heißt Sprachförderung von Anfang an zu ermöglich. Mit der Sprachvermittlung darf nicht zugewartet werden. Es braucht flächendeckende Deutschkurse bereits während des Asylverfahrens", freut sich Caritas-Generalsekretär Wachter und fordert gleichzeitig die fehlende Förderung bei den Fahrtkosten.

Arbeit als Integrationskatalysator

Rund 85.000 Asylwerber haben im Vorjahr in Österreich einen Antrag gestellt– und den meisten ist bis heute der Zugang zum Arbeitsmarkt versperrt. Dank des neuen Integrationspakets dürfte der Zugang zu gemeinnützige Tätigkeiten nun offen(er) sein. „Klar ist, Arbeit ist ein hervorragender Integrationskatalysator. Menschen, insbesondere junge AsylwerberInnen, zum Nichtstun zu zwingen, ist kurzsichtig. Wir begrüßen den geplanten Leistungskatalog zur Ausweitung des Angebots gemeinnütziger Tätigkeit und hoffen, dass Gemeinden diese Möglichkeit verstärkt anbieten.

Hier wird es wichtig sein, die Gemeinden mit Informationen zu Grundversorgungsregelungen und dem Versicherungsschutz zu unterstützen“, so Wachter und weiter: „In einem nächsten Schritt brauchen wir dringend die stufenweise Öffnung des Arbeitsmarkts für AsylwerberInnen, sechs Monate nach Asylantragstellung. Zudem sollen junge AsylwerberInnen in allen Lehrberufen eine Ausbildung starten können. Bislang ist das nur in Berufen mit nachgewiesenem Lehrlingsmangel möglich.“

Ehrenamt

Erfreut zeigt sich die Caritas über die geplante, verstärkte Unterstützung von Freiwilligen im Sprachförderungsbereich. Diese stellen eine wertvolle Ergänzung zu professionellen Deutschkursen dar. Neben Materialien und Informationsveranstaltungen wären hier auch Förderungen für die Unterstützung und Koordination von Freiwilligen wünschenswert, um das vorhandene Potenzial effektiv zu nutzen.  „Eine entsprechende Datenbank soll dafür möglichst breit zugänglich gemacht werden, damit auch jede Beraterin und jeder Freiwillige weiß, welche Angebote es für ihren Klienten und seinen Schützling gibt", so Wachter.