„Wenn klimabedingt Dürre zu Ernteausfall und Hunger führt, müssen wir den Menschen in Ostafrika beistehen“, appelliert die Caritas Vorarlberg und ist derzeit vor Ort im Einsatz, um tausenden Kindern und Familien zu helfen.

Kathrin Galehr-Nadler

Die Hungersituation in Ostafrika spitzt sich immer weiter zu. Aktuell sind riesige Landstriche von der herrschenden Dürre und den dramatischen Folgen für Mensch und Tier betroffen. Die Ernährungssituation hat sich dadurch dramatisch verschlechtert. Insgesamt sind in Äthiopien, Nordkenia und dem Südsudan 20 Millionen Menschen auf Lebensmittelhilfen angewiesen.

Klimawandel zerstört Lebensgrundlage
Äthiopien zählt unter Wissenschaftlern zu jenen Ländern weltweit, die am heftigsten unter klimabedingten negativen Einflüssen auf Mensch und Tier leiden. „In unserer Partnerregion im Süden Äthiopiens hat diese klimabedingte Dürre heuer bereits zu schwersten Verlusten bei den Viehbeständen und einem völligen Ernteausfall geführt“, berichtet Caritasmitarbeiter Michael Zündel, der derzeit vor Ort Hilfsmaßnahmen mit den Partnern abstimmt. „Seit Monaten hat es nicht mehr geregnet. Es gibt kaum noch sauberes Wasser, weder für die Menschen noch für das Vieh.“ Viele Rinder sind an verseuchtem Wasser verendet. Die als Halbnomaden lebenden Menschen in der Region Borana haben damit ihre einzige Lebensgrundlage verloren. „Die Tiere sind alles, was sie haben. Sie stehen jetzt vor dem Nichts“, so Michael Zündel. „Ohne rasche Hilfe und Unterstützung für die Menschen bahnt sich eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes an.“

Rasch Hunger und Krankheit bekämpfen
Gemeinsam mit den langjährigen Partnern wird nun ein umfangreiches Nothilfe-Paket umgesetzt. Deren Reichweite hängt entscheidend von der Mithilfe unserer Spender und Spenderinnen ab, appelliert Zündel an die Mithilfe jedes Einzelnen. Ziel ist es, das Schlimmste zu verhindern, um Menschen und Tieren ein Überleben zu sichern. So erhalten schwer unterernährte Kinder mit Famix eine sehr nährstoffreiche Substanz, die mit Milch vermischt wird. Durch den Hunger geschwächte und kranke Kinder werden zudem medizinisch erstversorgt. Für die Nutztiere werden Fütterungszentren eingerichtet und die Tiere ärztlich versorgt.

Grundlage für Neubeginn schaffen
Zusätzlich zur Nothilfe ist in den letzten Wochen in der Region Borana ein „Arbeit-für-Geld Programm“ gestartet worden, wobei die Menschen die Weideflächen unter fachlicher Anleitung bearbeiten. Durch dieses großangelegte Roden und Säubern verbessert sich die künftige Weidequalität für die Tiere. Die Menschen erhalten für diese Arbeit Geld, um sich und ihre Familien ernähren zu können.

So hilft die Caritas

Babys brauchen Hilfe am dringendsten
Senait ist verzweifelt. Jeden Tag blickt sie zum Himmel, in der Hoffnung, dass endlich Regen kommt. Doch Regen bleibt aus und so kann ihre Saat nicht aufgehen. „Ich habe doch meine Kinder bekommen, damit sie leben.“

Nun wartet sie mit ihrem Baby und ihrem zweijährigen Jungen an der Hand in der Gesundheitsstation im äthiopischen Dorf Mulli. Senait selbst hat permanent Hunger, was sich auch darin auswirkt, dass sie ihr jüngstes Kind kaum mehr stillen kann.

In der Gesundheitsstation erhält sie für ihre Kinder Famix – eine weiße, pulvrige Spezialnahrung mit Mais, Soja, Mineralstoffen und Vitaminen. Mit dieser Spezialernährung kann das Überleben der Kleinkinder gesichert werden. Kinder brauchen eine ausgewogene Ernährung, damit sie wachsen und sich gut entwickeln können.

In der aktuellen Notsituation zählt jeder Euro ganz besonders. Auch „Nachbar in Not“, die Spendenaktion vom ORF, läuft am 6. Juni 2017 in ganz Österreich an. Denn nur mit Ihrer Hilfe können wir diese Programme für hungernde Menschen weiter ausbauen. Helfen Sie mit!

Caritas Spendenkonto,
Raiffeisenbank, Kennwort
„Hunger in Ostafrika“
IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006  
www.caritas-vorarlberg.at

(aus dem KirchenBlatt Nr. 23 vom 8. Juni 2017)