Erst wenige Tage sind seit der Flutkatastrophe vergangen - nun wird das Ausmaß der Verwüstung in Serbien, Bosnien-Herzegovina und Kroatien langsam sicher. Dutzende Menschen kamen in den Fluten ums Leben, Zehntausende mussten evakuiert werden. Trinkwasser und Lebensmittel werden knapp. Unzählige Tiere sind verendet, die Gefahr von Seuchen steigt. "Wir alle sind Nachbarn", ruft Caritas-Präsident Michael Landau die ÖsterreicherInnen jetzt zu helfen.

Es ist das schlimmste Hochwasser seit 120 Jahren, das Serbien, Bosnien- Herzegowina und Kroatien heimgesucht und die Städte zu Flüssen werden ließ, erklärt der serbische Botschafter in Wien, Pero Jankovic. Um sich gleichzeitig für die österreichische Hilfe zu bedanken. Denn klar ist: das können die Menschen vor Ort nicht alleien schaffen. Dutzende Menschen mussten in den Fluten ihre Leben lassen, Zehntausende konnten dank Evakuierungen gerettet werden. Trinkwasser und Lebensmittel werden knapp. Unzählige Tiere sind verendet, die Gefahr von Seuchen steigt. 

Hilfe ist da
Als erste Soforthilfe hat die Caritas 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Über Partner vor Ort werden Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und andere Hilfsgüter lokal angekauft und verteilt. Zusätzlich stellt die Caritas 120 Trockengeräte zur Verfügung. Die Hilfe konzentriert sich auf die aktuell am stärksten betroffenen Gebiete rund um Sarajewo, Belgrad und Banja Luka. Die evakuierten Menschen sind in Schulen und Sporthallen der betroffenen Gemeinden untergebracht und werden mit dem Nötigsten versorgt.

Das wird Zeit benötigen
Nahrungsmittelpakete, Matratzen, Decken, Hygienemittel, sowie Windeln und Babynahrung werden weiterhin dringend benötigt. "Nach der akuten Nothilfe gilt es nun, die Menschen beim Wiederaufbau zu unterstützen und ihre Lebensgrundlagen zu sichern. Möglichst rasch sollen die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen können. Aber klar ist angesichts des Ausmaßes der Katastrophe: Das wird Zeit benötigen", weiß Caritas Präsident Michael Landau.

Gefühl, dass sie von ihren Nachbarn nicht vergessen sind
Die Hilfe müsse rasch erfolgen und einen langen Atem haben, betonte Landau. Neben materieller Hilfe müssten die mehr als eine Million betroffenen Menschen vor allem auch das Gefühl haben, "dass sie von ihren Nachbarn nicht vergessen sind". Landau: "Und wir alle sind Nachbarn." Die Caritas arbeite intensiv mit ihren Partnerorganisationen vor Ort zusammen, vor allem in den betroffenen Gebieten rund um Sarajevo, Banja Luka und Belgrad. Schon mit 15 Euro könne man für eine Familie ein Lebensmittelpaket für eine Woche finanzieren.

Zahlen zeigen Ausmaß
Werner Kerschbaum vom Roten Kreuz verdeutlichte das Ausmaß der Katastrophe. Rund 120.000 Menschen seien bisher evakuiert worden. Das entspreche der Einwohnerzahl von Innsbruck. 350.000 Menschen seien ohne Strom. Mehr als 100.000 Häuser seien zerstört und riesige Flächen Agrarland auf viele Jahre vernichtet worden. In den betroffenen Gebieten würden immer noch 120.000 Landminen liegen - Relikte des Krieges von vor 20 Jahren. Niemand wisse, was mit diesen Minen nun passiert, wohin sie geschwemmt werden oder wo sie wieder auftauchen. Das Rote Kreuz helfe, wie auch die Caritas, über Partnerorganisationen vor Ort. Kerschbaum und Landau übereinstimmend: "Die Hilfe aus Österreich kommt an."

Außenminister Sebastian Kurz unterstrich, dass sich Österreich auch innerhalb der EU für verstärkte Hilfsmaßnahen für die betroffenen Länder einsetzen werde. Die österreichische Bundesregierung habe am Dienstag eine Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung gestellt. (red/kathpress/caritas)

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