2015 ist das "Europäische Jahr für Entwicklung". Und deshalb will Caritas Präsident Michael Landau die EU-Länder im Kampf gegen weltweite Armut und Hunger heuer besonders in die Pflicht nehmen. "Das Jahr 2015 kann in die Geschichte eingehen als jenes Jahr, in dem in Österreich die Trendwende in der Entwicklungszusammenarbeit vollzogen wurde, hin zu einer gestärkten EZA, die mit einem ausreichenden und gesetzlich verankertem Budget ausgestattet ist."

805 Millionen Menschen weltweit leiden an Hunger. "Wir können den Hunger besiegen, aber dazu braucht es entschiedene Anstrengungen", äußert sich Caritas Präsident Michael Landau zu diesem Skandal. "Wir müssen das Europäische Jahr für Entwicklung zum Anlass nehmen, die EU-Länder im Kampf gegen weltweite Armut und Hunger in die Pflicht zu nehmen", so Landau.

Zukunftsvisionen
Das Jahr 2015 könne in die Geschichte eingehen als jenes Jahr, in dem in Österreich die Trendwende in der Entwicklungszusammenarbeit vollzogen wurde, hin zu einer gestärkten EZA, die mit einem ausreichenden und gesetzlich verankertem Budget ausgestattet sei, zeichnet Landau ein Zukunftsbild.  Die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm wiederholt dazu bekannt, über einen Stufenplan langfristig die staatlichen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens anzuheben. Derzeit beträgt der Anteil nur 0,28 Prozent.

Halbierung des Hungers
"63 Entwicklungsländer werden das Ziel der Halbierung des Hungers bis 2015 erreichen. Das macht Hoffnung und zeigt, dass wir in der Lage sind, Armut und Hunger zu besiegen", so Landau. "Dennoch können heute Millionen Kinder weltweit - etwa in Syrien, im Nordirak oder der Ukraine - nicht in die Schule gehen und sind Krisen schutzlos ausgeliefert. Die internationale Staatengemeinschaft darf dieses Unrecht nicht tatenlos hinnehmen. Das Europäische Jahr für Entwicklung ist eine hervorragende Möglichkeit, zu zeigen, dass Entwicklungshilfe ein zentraler Hebel ist, um Menschen aus bitterer Armut zu befreien."

Ziel erreicht?
2015 laufen die Millenniumentwicklungsziele der Vereinten Nationen aus. Vor 15 Jahren hat sich die internationale Staatengemeinschaft die Halbierung von Armut und Hunger zum Ziel gesetzt. Tatsächlich gab es in vergangen Jahren große soziale Fortschritte: Heute leiden 100 Millionen Menschen weniger an Hunger als noch vor 10 Jahren. Investitionen in Landwirtschaft und die Förderung einkommensschaffender Aktivitäten haben dies möglich gemacht. Um die Jahrtausendwende starben jährlich noch über 12 Millionen Kinder weltweit, die meisten von ihnen an vermeidbaren Krankheiten. Diese Zahl konnte etwa durch Impfkampagnen, dem Ausbau von Gesundheitsstationen oder gezielte Maßnahmen gegen Unterernährung halbiert werden. Im Herbst 2015 soll die Staatengemeinschaft Nachfolgeziele beschließen. 

#EndHungerBy2025
Die Caritas ruft zum Auftakt des Europäischen Jahres Jugendliche unter dem Motto "#EndHungerBy2025"dazu auf, sich für ein Ende von Hunger und Armut einzusetzen. Im Rahmen der weltweiten Caritas-Kampagne "One human family - food for all" (www.food.caritas.org) machen die europäischen Caritas-Organisationen auf die Rolle Europas im Kampf gegen den weltweiten Hunger aufmerksam. "Die Mitgliedsstaaten der EU müssen ihre Entwicklungshilfeversprechen endlich einlösen, kleinbäuerliche Landwirtschaft fördern und gezielt Maßnahmen gegen Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren unterstützen", fordert Caritas Auslandshilfegeneralsekretär Christoph Schweifer.