Es gibt Jahrestage, auf die man sich wirklich freuen kann. Und es auch tut. Die Erdbeben in Nepal vor genau zwei Jahren, die über 8.800 Tote forderten, gehören definitiv nicht dazu. Aber sie können zum Anlass genommen werden, um auf die Hilfe hinzuweisen, die schon angekommen ist und immer noch gebraucht wird.

8.800 Tote, mehr als 22.000 Verletzte und eine halbe Million zerstörte Häuser waren die traurige Bilanz des Erdbebens im Jahr 2015. Oder eigentlich der Erdbeben. Plural. Denn vor zwei Jahren bebte die Erde in Nepal gleich zwei Mal. Am 25. April und 12. Mai 2015 erschütterten zwei verheerende Erdbeben den Himalaya-Staat, mehrere schwere Nachbeben sollten folgen.

Dramatische Szenen

"Drei Millionen Nepalesinnen und Nepalesen waren damals auf humanitäre Hilfe angewiesen. Vor allem die Bäuerinnen und Bauern der entlegenen Bergdörfer haben alles verloren. Die Versorgung von Menschen in schwer zugänglichen Regionen hatte oberste Priorität“, schildert Caritas Präsident Michael Landau die damalige Lage. „Neben Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Hygienepaketen haben wir die Menschen mit dringend benötigtem Material für Notunterkünfte, wie Planen, Zelten und Wellblech, versorgt. Mit Lampen, warmer Kleidung, Decken, Werkzeug und Isoliermaterialien gegen Kälte und Dunkelheit konnten sich die Menschen auch auf den darauf folgenden Winter vorbereiten.“

Erste, zweite und dritte Hilfe

Seither sind zwei Jahre vergangen, der Wiederaufbau ist trotzdem mit vielen Herausforderungen verbunden. Viele der am stärksten betroffenen Regionen sind nach wie vor nur schwer erreichbar, viele Tätigkeiten während der mehrmonatigen Monsunzeit nicht oder nur eingeschränkt möglich und Straßen in diesem Zeitraum unpassierbar. Trotz der schwierigen Bedingungen konnte die Caritas in Nepal bereits zehntausende Menschen beim Wiederaufbau von Wohnhäusern, Schulen, Gesundheitsstationen und Trinkwassersystemen helfen. "Mit unseren Partnern vor Ort unterstützen wir die Menschen finanziell und mit technischer Hilfe dabei, ihre Häuser im Rahmen des von der Regierung geleiteten Wiederaufbaus selbstständig erdbebensicher aufbauen zu können. Zusätzlich verteilen wir Saatgut und landwirtschaftliches Werkzeug an KleinbäuerInnen, die damit ihre Lebensgrundlage wiedererlangen“, so Landau.

VorarlbergerInnen für Nepal

Einer, der sein Herz schon vor über 25 Jahren an Nepal verloren hat, ist Theo Fritsche (das KirchenBlatt berichtete). Unter dem Namen "Schulprojekte Theo Fritsche" organisiert der Profi- und Extrembergsteiger Hilfsprojekte in Nepal. Zahlreiche Schulen, eine „technical academy“, in der Schüler/innen eine weiterführende Berufsausbildung erhalten, sowie über 35 Häuser konnten bereits gebaut werden. Ein Krankenhaus steht kurz vor der Fertigstellung. Die Erdbeben haben den Bau der zahlreichen Gebäude zwar verzögert, dieser Tage gibt es aber wieder etwas zu feiern: Eine Photovoltaikanlage, gesponsert und gebaut von der Firma „Licht und Wärme“ aus Raggal, wird endlich fertiggestellt. Die Neuigkeiten aus Nepal postet Theo Fritsche auf seiner Facebook-Seite.

Sie wollen auch helfen?

Informationen, wie Sie Theo Fritsche und seine Projekte unterstützen können, finden Sie unter www.theofritsche.at

Oder unterstützen Sie die Caritas mit einer Patenschaft für Katastropheneinsätze