Acht Masken, die die Menschen dahinter genau so abbilden wie sie sind: mit Bartstoppeln, Lach- und Sorgenfalten; denen das Leben fast schon aus den "Poren trieft" und die gleichzeitig äußerst friedlich wirken - das sind die Lebensmasken. Sie wurden im Rahmen der neuen Caritas-Kampagne "Feiert das Leben" gefertigt und sollen zeigen, das es in der Hospizarbeit nicht nur um Tod und Trauer geht. Sondern um mehr: Um das Leben.

Alle Videos zum Nachsehen finden Sie hier

Mobile Caritas Hospiz ist für viele Menschen ein etwas sperriges Thema, das sich ihnen nicht so leicht erschließt. Kein Wunder, schließlich geht es hier um das Begleiten von Menschen, die unheilbar krank sind. Gemeinsam wird behutsam überlegt, wie die verbleibende Zeit gestaltet wird. Gibt es noch etwas, das gesagt werden muss - das erlebt werden muss - das ausgeprochen werden muss? 

Lebensmasken
Acht Künstler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hat die Caritas eingeladen, sogenannte “Lebensmasken” anfertigen zu lassen und sich über jenes Unausprechliche Gedanken zu machen, das jeden Menschen erwartet. Gefolgt sind dieser Einladung Burgschauspieler Cornelius Obonya, Berufskollegen Karl Markovic und Christiane Hörbiger, Schriftsteller Robert Menasse, Konditor Josef Zotter, Journalistin und Herausgeberin Barbara Coudenhove-Kalergi, Moderatorin Barbara Stöckl und Caritas-Direktor Michael Landau.

Persönlich und intim
Entstanden sind daraus nicht nur acht Masken, sondern auch acht Videos, in denen zum einen der Entstehungsprozess der Lebensmasken gezeigt wird und zum anderen der Tod Thema ist: Intime und sehr bewegende Einblicke in die Endlichkeit unseres Daseins, oder Überlegungen wie wir persönlich mit unserer Vergänglichkeit umgehen.

Leben und Tod
So liegt für Karl Markovic im Akzeptieren unserer Endlichkeit beispielsweise der Schlüssel für eine größere Kraft und auch Klarheit in unserem Leben. „Ich habe eigentlich nur Angst vor den Schmerzen. Und davor, unwürdig zu sterben“, setzt sich auch Robert Menasse mit dem Tod auseinander. Und legt nach: „Ich finde den
Gedanken von Schopenhauer beruhigend, dass man ewig nicht war und nach dem Leben erneut ewig nicht sein wird.“ Josef Zotter wiederum versucht sein Leben so zu leben "als ob das Leben nie zu Ende ginge.“

Faszination Tod
„Der Tod macht mir Angst und zugleich zieht er mich an“, bringt Barbara Stöckl das "Dilemma" vieler Menschen auf den Punkt. Und erklärt gleichzeitig, dass sie ihrer Familie bereits mitgeteilt hat, wie ihr Grab aussehen soll. Schließlich meint sie: „tot ist nur, wer vergessen wird.“ Der Umgang mit Tod und Trauer ist so indivuell wie die Menschen selber. Aber es hilft, wenn man dabei nicht alleine ist.

Leben feiern
Leben und Tod gehören zusammen. "Man kann das Leben nur feiern, wenn man auch den Tod, die Vergänglichkeit ein Stück weit an sich heranlässt. Ohne Gedanken an die Vergänglichkeit bleibt das Leben vielleicht angenehm harmlos, aber eben auch irgendwie beliebig", heißt es in der Broschüre, die anlässlich der Kampagne veröffentlich wurde und viele Menschen eint, die sich um den Tod Gedanken machen: Prominente, Betroffene, Angehörige und HospizmitarbeiterInnen.

“Die Aktion soll zum Ausdruck bringen, dass die Hospizarbeit der Caritas und aller anderen Träger nicht bloß mit Tod und düsteren Gedanken zu tun hat”, erklärt Elke Kager von der Caritas Vorarlberg. “Im Gegenteil: Im Sprechen über den Tod gewinnt das Leben noch einmal an Leuchtkraft.”

200 ehrenamtliche Hospizbegleiter
Hospiz Vorarlberg steht Menschen mit schweren Erkrankungen, Angehörigen, Trauernden, Ärzten und Pflegekräften beratend zur Seite. 200 ehrenamtliche Hospizbegleiter leisteten im vergangen Jahr insgesamt 25.174 Stunden. “Durch einfühlsame Begleitung und professionelle Beratung gelingt es, den betroffenen Menschen eine tatkräftige Hilfe, Entlastung und Unterstützung zu sein”, erklärt Kager. Da es bisher kein stationäres Hospiz im Land gibt, erfolgt die Arbeit vor Ort: entweder im Eigenheim oder der betreuenden Einrichtung.  Finanziert wird Hospiz Vorarlberg größtenteils aus Spenden, die Begleitung ist kostenlos.