Die Rückkehrhilfe des Landes Vorarlberg hat sich bewährt: So wird für Flüchtlinge, die in ihre frühere Heimat zurückkehren möchten, der Grundstein für eine Zukunft ermöglicht.

von Elke Kager

Harald Quinz ist Rückkehrberater bei der Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg. Wenn AsylwerberInnen hier keine Perspektiven sehen, entscheiden sich vorarlbergweit jährlich 70 bis 90 Menschen für eine Rückkehr in ihre frühere Heimat. Dabei werden sie von der Caritas sowie dem Land Vorarlberg unterstützt. „Österreichweit ist eine Starthilfe von 370 Euro vorgesehen. In Vorarlberg wird mit zusätzlich 1.500 Euro, die das Land zur Verfügung stellt, die finanzielle Basis gelegt, um in der früheren Heimat wieder Fuß fassen zu können.“ Dass diese Vorgangsweise sich bewährt, zeigte sich für Harald Quinz bei einer Projektreise in die Mongolei, die vom Bundesministerium für Inneres, sowie die EU  finanziert wurde.

Einschätzung der Lage vor Ort.
Es waren eindrückliche und viele positive Erlebnisse, von denen Harald Quinz berichten kann: „Die Projektreise ermöglichte uns eine Einschätzung der Lage vor Ort. So wissen wir, was die Flüchtlinge für ihre Rückkehr benötigen.“ Auf dem Programm stand auch der Besuch bei insgesamt sechs Flüchtlingsfamilien, die von Vorarlberg wieder in die Mongolei zurückgekehrt sind und dort versuchen, eine Existenz für sich und ihre Familien aufzubauen. „Besonders erfreulich war es zu sehen, dass die Vorarlberger Hilfe für sie wirklich entscheidend war und sie gut Fuß fassen konnten.“

Eine Erfolgsgeschichte
Harald Quinz erzählt etwa von einem jungen Ehepaar. Das ältere ihrer beiden Kinder hatten sie bei der Flucht bei Verwandten zurück gelassen, die sich um den Jungen kümmerten. Heimweh und schlechte Perspektiven in Vorarlberg waren ausschlaggebend, dass sie sich für eine Rückkehr in die Mongolei entschieden haben. Durch die finanzielle Unterstützung der Rückkehrhilfe konnten sie zwischenzeitlich in ihrer Heimatstadt Ulan Bator ein kleines Lebensmittelgeschäft aufbauen. Durch den Kauf eines Fahrzeugs können sie die Produkte direkt bei den Landwirten einkaufen und so eine Gewinnspanne erzielen, die ihnen das Überleben sichert. „Die Lebensmittelpreise in offiziellen Geschäften sind ähnlich hoch, wie bei uns – dabei liegt das durchschnittliche Monatseinkommen bei rund 200 Euro.“

Bauboom und hohe Mieten
Beeindruckt hat Harald Quinz auch die florierende Hauptstadt mit einem extremen Bauboom. „Auf dem Land ist es extrem schwer zu überleben. Die starke Zuwanderung aus den ländlichen Teilen der Mongolei bewirkt jedoch, dass die Mieten völlig überteuert sind.“ Die weiteren Rückkehrer aus Vorarlberg, die Harald Quinz besucht hat, sind zwischenzeitlich als Taxifahrer  tätig, oder absolvieren eine Ausbildung. Dieser Erfolg freut ihn nicht nur persönlich sondern zeigt, dass der Weg, den Vorarlberg hier gewählt hat, der richtige ist.