Auch wenn der Ausbruch des Krieges in Syrien bereits drei Jahre zurückliegt, sind die Auswirkungen und Folgen nach wie vor täglich spürbar. Rund 2,5 Millionen Syrer sind derzeit offiziell als Flüchtlinge in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Türkei und Irak registriert. Dazu kommen rund 6,5 Millionen Menschen, die innerhalb Syriens auf der Flucht sind. Dass jeder Euro gebraucht wird, davon hat sich Caritas-Präsident Michael Landau in Jordanien vor Ort selbst ein Bild gemacht.

„Jeder Euro ist für die vielen Kinder und Frauen in Not überlebensnotwendig", betonte  Caritas-Präsident Michael Landau - davon konnte er sich dieser Tage selber bei einem Lokalaugenschein der  Hilfsprojekte der lokalen Caritas in Jordanien überzeugen. Denn seit der Krieg Syrien fest im Griff hat, sind unzählige Syrer auf der Flucht. Rund 2,5 Millionen sind derzeit offiziell als Flüchtlinge in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Türkei und Irak registriert.

Die größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart
Dazu kommen rund 6,5 Millionen Menschen, die innerhalb Syriens auf der Flucht sind. Laut UNO wird die Zahl der ins Ausland fliehenden Syrer bis Ende 2014 noch auf 4,1 Millionen Menschen anwachsen. Rund 13,4 Millionen Menschen wären dann innerhalb und außerhalb Syriens auf Nothilfe angewiesen. Landau: "Das ist die größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit." Besonders dramatisch: Jeder zweite Flüchtling ist ein Kind.

Ohne Hilfe können wir nicht helfen
Auch in Jordanien haben derzeit rund 590.000 syrische Flüchtlinge Zuflucht gefunden - doch nur zehn Prozent davon leben in Flüchtlingscamps, die Mehrheit versucht in anderen Notquartieren über die Runden zu kommen. Die Caritas Jordanien hilft diesen Flüchtlingen mit Essensgutscheinen, Winterkleidung, medizinischer Versorgung, Hygieneartikeln und technischer und finanzieller Unterstützung bei den Notquartieren. Viele Syrer überwintern in den jordanischen Städten in Abbruchhäuser, Garagen und ähnlichen Behausungen. Wael Suleiman, Direktor der Caritas Jordanien, hält fest: "Ohne die Hilfe aus dem Ausland können auch wir nicht helfen."

Bringen uns nicht ins Wanken
Seit Ausbruch des Syrienkonfliktes 2011 hat die Caritas Österreich rund 4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, davon knapp 1,3 Millionen für Jordanien. Damit konnten 2013 mehr als 18.000 Menschen unterstützt werden. Dass Österreich - wie angekündigt und immer noch nicht zur Gänze erfüllt - 500 zusätzliche syrische Flüchtlinge aufnehmen will, sei zwar grundsätzlich zu begrüßen. "Aber das ist zu wenig, wir müssen mehr leisten", betonte Landau. Es sollten zumindest 1.000 Flüchtlinge sein. "1.000 zusätzliche Syrer bringen die Republik Österreich nicht ins Wanken. Es bedeutet aber 1.000 zusätzlich gerettete Menschenleben."

Ein Beispiel nehmen an Jordanien
Dennoch appellierte landau an die Regierung, sich dem Ressetlement-Programm der UNO anzuschließen. Er zeigte sich beeindruckt von der Solidarität der Jordanier mit ihren Nachbarn. Knapp 600.000 Flüchtlinge seien für das kleine und arme Land, das zudem unter starker Wasserknappheit leidet, eine immense Belastung und Herausforderung. Trotzdem sei eine starke Solidarität spürbar: "Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen", so Landau. (red/kathpress)