Hunger, Gewalt, Kinderarbeit oder keine Möglichkeit auf Bildung. Die Not der Kinder weltweit ist so unterschiedlich wie ihre Geschichten und macht betroffen. Denn ihre Stimmen werden zu wenig gehört, ihre Tränen meist ignoriert. Im Rahmen der Kinderkampagne im Februar schenkt die Caritas diesen Kindern Gehör und bittet um Ihre Spende! Weil Wir > Ich!

zu: So können Sie helfen

Mirjam Vallaster

Als Birhan (Übersetzt: Licht) als Teenager das erste Mal in das Tageszentrum PROCS gekommen ist, wurde er zuvor auf den Straßen in den Slums von Addis Abeba aufgegriffen. Dort hat er versucht, bei einem kleinen Obststand eine Mango zu stehlen – um seinen und den Hunger seiner zwei kleinen Schwestern zu stillen, die bei ihrer Mutter in einem verrotteten Schuppen inmitten der Slums lebten. Seither hat sich im Leben von Birhan vieles geändert. Denn durch seinen regelmäßigen Aufenthalt im PROCS Straßenkinderprojekt der Caritas Vorarlberg erhielt er nicht nur eine geregelte Tagesstruktur, sondern auch den Zugang zu Bildung. Heute macht der junge Mann eine Ausbildung zum Automechaniker und kann mit seinem kleinen, aber regelmäßigen Einkommen seine Familie unterstützen.

Birhan ist eines von rund 100 Kindern, die im Straßenkinderprojekt PROCS die Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Denn Armut und Hunger treiben zehntausende Kinder und Jugendliche in den Slums auf die Straße, ohne Chance, diesen Armutskreislauf zu durchbrechen. Ananas Girmai, Leiterin von PROCS, hat die Not dieser Kinder aus allerärmsten Familien erkannt und sich ihrer angenommen. „Wir können nicht zusehen, wie diese Kinder leiden“, so die engagierte Leiterin. Darum hat das Team rund um Ananas Girmai mit Spenden aus Vorarlberg mit einer Schulausspeisung in einer öffentlichen Schule in Addis Abeba begonnen. 80 weitere Kinder aus den allerärmsten Verhältnissen bekommen hier wenigstens einmal am Tag eine Mahlzeit, denn „wenn diese Kinder aufgrund ihrer extremen Armut aus der Schule aussteigen, landen sie unweigerlich auf der Straße“, so Ananas Girmai.

Jedes Kind soll lernen dürfen

Die heurige Kinderkampagne der Caritas im Februar steht unter der Motto: Schule > Straße. Denn nur gemeinsam kann Kindern in Krisenregionen eine unbeschwerte Kindheit ermöglicht werden.

Mirjam Vallaster

Ob Mädchen oder Junge, ob in einer armen Region oder in einem Krisengebiet geboren – die Kinderrechte gelten für jedes einzelne Kind. Laut UN-Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht auf Sicherheit und Schutz, Zugang zu Bildung, Hilfe und ein Aufwachsen in der Familie. Doch viel zu häufig erleben die Kinder in den Partnerländern der Caritas Vorarlberg einen ganz anderen Alltag. So zum Beispiel die 11-jährige Deratu, die mit ihrer Familie im südlichen Äthiopien lebt: „Meine Eltern würden meine sieben Geschwister und mich nicht mehr zur Schule schicken, wenn es dort nicht täglich ein warmes Mittagessen gäbe. Mein Traum, einmal Krankenschwester werden zu können, wäre dann wohl schon längst geplatzt. Denn wir Mädchen wären die ersten, die zu Hause bleiben müssten, um beim Wassertragen und Brennholzsammeln mitzuhelfen.“ Hier im Borana-Gebiet haben die meisten Kinder Schulwege von weit über 20 Kilometer täglich. Ein kaum zu bewältigender Weg, vor allem wenn Hunger und Dürre die Kinder schwächen. „Mit Spendengeldern aus Vorarlberg können wir täglich rund 800 Kinder mit einem warmen Mittagessen versorgen. Nur so sichern wir den Kindern Bildung, die sie eines Tages aus der bitteren Armut befreien kann“, so Michael Zündel von der Caritas Auslandshilfe.

Schule > Straße
Auch in Armenien wurde durch die großzügige Unterstützung aus Vorarlberg vielen Kindern geholfen. In dem einzigartigen Förderzentrum „Emils Kleine Sonne“ wird Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung das Leben aus der Isolation geebnet und die Inklusion in öffentlichen Schulen gefördert. Das Förderzentrum ist inzwischen zu einem Vorzeigeprojekt in Armenien geworden, denn das bunt gefächerte Angebot an Therapien eröffnet völlig neue Lebensperspektiven für die dort betreuten Kinder und Jugendlichen. „Das Engagement aus Vorarlberg hat in Gjumri enorm viel bewegt. Gemeinsam mit unseren Freunden in Armenien, haben wir mit Emils Kleiner Sonne ein einzigartiges Förderzentrum geschaffen, das neue Maßstäbe der Menschlichkeit im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung setzt“, so Bernd Fischer, Freiwilliger der Caritas Vorarlberg. 

So können Sie helfen:

  • Mit 40 Euro ermöglichen Sie die Schulausspeisung während eines Schuljahres für ein Kind in Südäthiopien.
  • 50 Euro pro Monat helfen, um ein mehrfach beeinträchtigtes Kind im Förderzentrum „Emils Kleine Sonne“ in Armenien zu betreuen und zu fördern.
  • Mit 35 Euro kann ein Kind im Kinder- und Frauenhaus Maria Amor in Cuenca, Ecuador einen Monat lang betreut, versorgt und begleitet werden.

Caritas Spendenkonto:

Raiffeisenbank, Kennwort „Kinder in Not“
IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006  
www.caritas-vorarlberg.at/kinderhilfe

(aus dem KirchenBlatt Nr. 5 vom 1. Februar 2018)