Rote Erde, Staub, Trockenheit, Wasserpumpen, Strohdächer, Lehmziegel, Armut, Hunger, Freude, Gesang, Willkommen, Schlaglöcher, krähender Hahn, Maisbrei, TIM (= "This is Malawi")

von Sabrina Haid

Eine Reise mit unbeschreiblichen Eindrücken liegt hinter uns. In den Herbstferien war es endlich soweit: Markus Fröhlich von Bruder und Schwester in Not, zwei Schülerinnen der HLW-Rankweil und ich brachten das Stundenlauf-Geld unserer Schule nach Katete in eine Schule mit vielen Waisenhauskindern.

Herzliches Willkommen
Bei der Schule handelt es sich um ein Mädchen-Internat, das von katholischen Schwestern geführt wird und ca. 900 Schülerinnen beherbergt. Die meisten von ihnen wohnen das gesamte Jahr im Internat, manche laufen täglich weite Strecken bis zur Schule und wieder nach Hause. Unsere Ankunft wurde mit einem riesigen Begrüßungsfest gefeiert, die Mädchen wollten alle etwas vorsingen, vortanzen, Theater spielen oder vorturnen. Anschließend wurde das gesammelte Geld feierlich übergeben und die Schülerinnen erhielten Rucksäcke und Schulmaterialien. Die Freude auf beiden Seiten war groß.

Mit "Spucke" schreiben
Mit dem Geld werden vor allem Lebensmittel gekauft, da es nach der letzten Regenzeit wenig eigenes Gemüse gibt und der Hunger sich im ganzen Land ausbreitet. Außerdem wird einigen Mädchen ermöglicht, nach der Schulpflicht ein Studium zu beginnen.
Nach den Feierlichkeiten wurden wir durch die Schule geführt und durften am Unterricht teilnehmen: in einer Klasse saßen ca 50 Mädchen in alten Schulbänken, die Bücher, ein Heft und einen Kuli besaßen. Im Gegensatz dazu besuchten wir eine weitere Schule, die bisher keine Unterstützung bekommt: hier saßen 274 Schüler und Schülerinnen in einem Klassenraum, ohne Bänke oder Stühle. Die Kinder übten die Buchstaben in der Luft oder mit Spucke auf dem Boden. Für diese Schule werden wir mit Sicherheit eine finanzielle Unterstützung beantragen.

Ein anderes Leben
Insgesamt übernachteten wir zwei Mal im Internat von Katete und bekamen so die Möglichkeit, die Mädchen ein wenig kennenzulernen. Wir spielten Verstecken, warfen Frisbees, sangen „If you´re happy“, bewiesen uns im Weitsprung oder spielten „Tempelhüpfen“. Bei Temperaturen von 30 Grad kamen wir ordentlich ins Schwitzen und wurden dann zu den Waschanlagen geführt. Statt einer Dusche gab es einen Eimer mit kaltem Wasser, statt einer Toilette ein Plumpsklo. Auch mit den zahlreichen Kakerlaken mussten wir uns erst anfreunden.

Die Zeit mit den Mädchen ging wie im Flug vorüber und der Abschied fiel uns sehr schwer. Die Dankbarkeit und die Freundlichkeit der Menschen in Malawi haben mich sehr berührt, ich darf ein riesengroßes warmes Danke mit nach Hohenems bringen und an alle Schüler, Schülerinnen, Eltern, Verwandten, das Lehrerteam sowie allen zusätzlichen Spendern weitergeben.

We give you a very big hand! Thank you!