„Do they know it’s Christmas? - Wissen sie, dass Weihnacht ist?“ Das Lied erinnert seit 1984 daran, dass es weltweit unzählige Kinder gibt, für die es nach unseren Maßstäben nicht Weihnachten wird. Darauf macht auch die Adventaktion „Bruder und Schwester in Not“ aufmerksam.

Walter Greussing

Weltbekannte Größen der Popmusik hatten sich damals zur „Band Aid“ zusammengeschlossen, um für afrikanische Kinder Geld zu „ersingen”. „In Afrika unterstützen auch wir zahlreiche Projekte. Aber gut katholisch nicht nur dort, schließlich bedeutet ,katholisch’ sinngemäß ,weltumspannend‘“, erklärt Markus Fröhlich, Leiter von „Bruder und Schwester in Not“.

Bewusstsein wecken
Während die Musikkünstler vor allem das allgemeine Bewusstsein für die Folgen der damals aktuellen Hungersnot und der davon besonders betroffenen  Kinder in Äthiopien schärfen wollten, ging es dem Innsbrucker Bischof Paulus Rusch mehr um das Verständnis von Weltkirche, als er 1961 die Adventaktion “Bruder in Not” ins Leben rief. Die Katholiken sollten über den eigenen Kirchturm hinausblicken und die Not der Mitchristen in fernen Ländern sollte sie nicht gleichgültig lassen. Mit einem Adventopfer konnten sie geschwisterliche Solidarität über Kontinente hinweg zeigen und so den Notleidenden eine Weihnachtsfreude bereiten. Mit ihrem Opfer konnten die Gläubigen überdies ihre Dankbarkeit gegenüber Gott zum Ausdruck bringen, der sich in der Menschwerdung seines Sohnes gerade mit der notvollen Lebenswirklichkeit von Menschen solidarisiert.  

Wertschätzung aus der Heimat
Am besten informiert über die Not von Glaubensgeschwistern in Entwicklungsländern war man durch die Berichte von Vorarlbergern und Vorarlbergerinnen im Missions- bzw. im Entwicklungshelfereinsatz. „Die Priester und Ordensleute waren ja nie nur Seelsorger/innen, sondern immer auch Pioniere bei der Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen der Menschen”, betont Fröhlich. „Von daher lag es nahe, ihre Projekte zugunsten der Notleidenden in ihrem jeweiligen Wirkungskreis zu unterstützen und ihnen gleichzeitig die Wertschätzung aus und die Verbundenheit mit der Heimat zu vermitteln. Zudem hatte man die Garantie, dass die Spenden ankommen und sinnvoll eingesetzt werden”, erinnert Markus Fröhlich.

Nachhaltig verbessern
Zielgruppe von Unterstützungen waren von Anfang an die Ärmsten und Schwächsten, das sind stets Kinder und Frauen. Aus der Armutsfalle kommt man nur durch Bildung und daraus sich ergebende Erwerbsmöglichkeiten. „Daher sind Schulbildung und berufliche Ausbildung quasi automatisch Schwerpunkte von ,Bruder und Schwester in Not’”, so Fröhlich. Armut bedingt mangelnde Gesundheitsversorgung. Die Not-Wendigkeit der Errichtung von Krankenstationen für eine medizinische Basisversorgung ergibt sich da von selbst. Ebenso die Verbesserung der Nahrungsmittelerzeugung, sei es durch den Bau von Brunnen, das Unterrichten neuer Anbaumethoden oder den Anbau absatzfähiger neuer Gemüsesorten. Armut geht leider vielfach Hand in Hand mit Rechtlosigkeit, auch in dieser Hinsicht bekommen sonst Wehrlose Unterstützung. „Es ist ein großer Segen, was Sie mit Ihrer Spende ermöglicht haben und hoffentlich weiter ermöglichen”, dankt und bittet Fröhlich.

Lauffreudige Hilfe - gefragte Teller 

Dass sich immer wieder Schulen zur Unterstützung von „Bruder und Schwester in Not“ melden, begeistert Mag. Markus Fröhlich natürlich ganz besonders. Beliebt sind bei den Kindern Stundenläufe. Rund 180 Schüler/innen der Volksschule Ludesch samt Lehrer/innen und der Direktorin sowie ca. 250 Kinder der Volksschulen Dornbirn Mitte und Wallenmahd drehten zugunsten von Waisenkindern in Malawi/Südostafrika zahllose, von ihren selbstgesuchten Sponsoren „bezahlte“ Runden.

Die HTL Bregenz verband ein Ausbildungsprojekt mit der Adventaktion. Sie stellten 2000 Teller und Becher aus Kunststoff her, die an ihren Bestimmungsorten hochwillkommen waren: einer Mädchenschule und einer Buschambulanz in Malawi sowie in einem Berufsausbildungszentrum in Tansania. 

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Das verletzte Herz

... ist das Symbol der Adventaktion und appelliert an unser Herz, sich der Not der Mitmenschen nicht zu verschließen.


Spenden GütesiegelBeruhigt spenden und Steuern sparen

Die Verleihung des Österreichischen Spendengütesiegels garantiert, dass die Spenden tatsächlich jenen zu Gute kommen, für die sie erbeten wurden. Wenn Sie die Spende beim Finanzamt geltend machen zur Steuerersparnis, dann müssen Sie neben Ihrem Namen auch Ihr Geburtsdatum bekanntgeben.

(aus dem KirchenBlatt Nr. 49 vom 7. Dezember 2017)