Ländle unterstützt Aufforstungsprojekt in Malawi

„Der Klimawandel macht nicht vor Landesgrenzen Halt. Deswegen auch unsere Unterstützung für ein Aufforstungsprojekt in Malawi.“
DI Thomas Ölz, Landwirtschaftskammer, Fachbereich Forst

Die Wälder gehen weltweit gesehen kontinuierlich zurück. Vor allem Regenwälder schrumpfen weiterhin deutlich. Das Bewusstsein, dass vor allem die Abholzung von Regenwald einen kaum wieder gut zu machenden Schaden für den gesamten Globus darstellt, ist leider noch nicht bei allen angekommen. Der Klimawandel macht nicht vor Landesgrenzen Halt. Eine nachhaltige Wald- und Forstwirtschaft sollte deshalb in unser aller Interesse sein.

In dem im Südosten von Afrika gelegenen Staat Malawi wurden in den vergangenen Jahren große Waldgebiete des Landes durch intensive Holznutzung gerodet. Die Menschen vor Ort sahen den Zusammenhang zwischen Abholzung, Erosion und Abtragen der fruchtbaren Ackererde nicht. Deswegen wird nun die ansässige Bevölkerung für eine nachhaltige Walbewirtschaftung sensibilisiert und gemeinsam mit der Schule vor Ort in ein Aufforstungsprojekt involviert.

30 Cent = ein Baum

Im bitterarmen Land müssen Menschen teilweise mit 30 Cent pro Tag auskommen. Genauso viel kostet ungefähr ein Setzling, der zur Aufforstung abgeholzter Wälder oder für die Anpflanzung eines Nutzbaumes dient. Derzeit läuft unter Beteiligung der Ländle Christbaum Produzenten ein solches Projekt in der malawischen Ortschaft Malambo. Durch die Weihnachtsaktion, bei der Ofenanzünder um drei Euro erworben werden konnten, kamen Eur 6.273,– zusammen, die den katholischen Ordensschwestern, die das Projekt vor Ort betreuen, nun übergeben werden konnten.

Nachhaltige Waldbewirtschaftung

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Durch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung soll für die Bevölkerung eine dauerhafte Lebensgrundlage geschaffen werden. Nutzpflanzen wie Mango, Papaya und Bananen sorgen für genügend Nahrung, und klimaangepasste Bäume, dass die Pflanzen auch gedeihen können.

Markus Fröhlich, Leiter des Projektes „Bruder und Schwester in Not“, war mehrfach in Malambo. „Die Menschen leiden förmlich unter der Hungersnot, die durch Ernteausfälle entstanden ist. Teilweise gibt es nur jeden zweiten Tag etwas zu essen“, schildert er die dramatische Situation. Mit schuld daran ist die Klimaveränderung. „Regnet es zu viel, wird die Ernte weggeschwemmt, bleibt er aus oder kommt er zu spät, vertrocknet die Saat.“ 1.500 Bäume konnten bisher gepflanzt werden.

Das Geld, das aus der Aktion der Vorarlberger Christbaum Produzenten lukriert wurde, ist ein wichtiger Beitrag zum Projekt. Seit Jahren setzt sich „Bruder und Schwester in Not“ der katholischen Kirche Vorarlbergs an vielen armen Orten der Welt ein. In Malambo wurde unter anderem ein Krankenhaus errichtet sowie ein Brunnen, durch den es nun eine Wasserversorgung vor Ort gibt.

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Woche des Waldes 2016

Ofenanzünder für die Menschen in Malawi - Weihnachten 2015
"Bruder und Schwester in Not" und die Ländle Christbaumproduzenten starteten 2015 zum ersten Mal in der Weihnachtszeit eine Kooperation, die nicht nur VorarlbergerInnen, sondern auch Menschen in Malawi Freude bereitet. Die Idee ist dabei so einfach wie überzeugend: Bei den Ländle Christbaumproduzenten. Ofenanzünder aus europäischem Holz um drei Euro kaufen und damit ein Aufforstungsprojekt von „Bruder und Schwester in Not“ in Malawi unterstützen.

Situation in Malawi

Die Bevölkerung Malawis ist eine der freundlichsten auf dem afrikanischen Kontinent und nicht selten wird das Land als das “warme Herz Afrikas“ bezeichnet. Leider ist Malawi nicht sehr bekannt, einerseits weil es keine wichtigen Bodenschätze aufzuweisen hat, andererseits weil es kein vielbereistes Touristengebiet ist. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 230 Euro gehört Malawi zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Es nimmt Platz 174 von 187 auf dem Index für menschliche Entwicklung ein. Rund 16 Millionen Menschen leben in Malawi, 65 % davon unter der Armutsgrenze. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 50 Jahren.Das Bevölkerungswachstum ist hoch und stellt das Land vor erhebliche Probleme bei der Ernährungssicherung und der Versorgung der Bevölkerung mit sozialen Diensten. Weitere Probleme, die die Entwicklung des Landes hemmen, sind ungleich verteilte Einkommen, schlechter Zugang zu Ausbildung und medizinischen Grunddiensten sowie eine sehr hohe HIV/AIDS-Rate.

Die Stiftung Bruder und Schwester in Not der Katholischen Kirche Vorarlberg unterstützt Gesundheits-, Bildungs- und Ernährungsprojekte in Malawi. In der Region Malambo hat die Stiftung bis dato eine Geburtenstation realisiert und fördert weitere Projekte, wie die Renovierung und Ausstattung der Schule vor Ort.

Drei Euro für zehn Bäume in Malawi
In den vergangenen Jahren wurden große Waldgebiete des Landes durch intensive Holznutzung extrem gerodet. Mit dem Aufforstungsprojekt wird den Menschen nun nicht nur der direkte Zusammenhang zwischen Abholzung, Erosion und Abtragen der fruchtbaren Ackererde näher gebracht, sondern mit 2.000 Mango-, Papaya-, und Bananensetzlingen ab Jänner 2016 auch ein Schritt Richtung nachhaltige Selbstversorgung gesetzt. Mit drei Euro pro Zünder können zehn Bäume in Malawi gepflanzt werden.

Woche des Waldes

Die „Woche des Waldes“ ist eine Initiative der österreichischen Forstwirtschaft. In diesem Jahr fand sie vom 13. bis 19. Juni 2016 statt. Aber nicht nur in Österreich wird sich die Öffentlichkeit der Wichtigkeit eines gesunden Waldes immer mehr bewusst.

Vielfältige Rollen

Der Wald ist ein vielfältiges Ökosystem. Er speichert Kohlenstoff, produziert Sauerstoff, schützt uns vor Lawinen, Steinschlag und Muren. Und nicht nur in Form von Holz liefert er uns Baustoff und auch Energie. Wir können den Wald auch als Erholungsraum wahrnehmen und auf diese Weise über ihn Energie aufnehmen. Ca. 48 Prozent der Landflächen in Österreich sind bewaldet. Dies entspricht knapp vier Millionen Hektar. „Wir sind eines der wenigen Länder weltweit, in dem pro Jahr mehr Holz nachwächst als verbraucht wird. Pro Jahr kommen sogar etwa 4.500 Hektar durch die Aufforstung dazu“, erklärt Fachbereichsleiter DI Thomas Ölz die Situation in Österreich. „Wer den erneuerbaren Rohstoff Holz als Baumaterial oder Brennmaterial verwendet, erzeugt damit nachhaltige Klimaschutzeffekte.“

Waldspaziergang gegen Stress

Der Diplom-Ingenieur und Waldexperte betont jedoch, dass das Gehölz nicht nur in Sachen Klimaschutz und Rohstoff eine besondere Rolle einnimmt, sondern auch positive Einflüsse auf die menschliche Gesundheit und Psyche hat. Wer sich im Wald aufhält, tut jedenfalls seinem Körper und seiner Seele etwas Gutes. Waldspaziergänge machen den Kopf frei und den Puls ruhig. Wissenschaftliche Studien haben die Thesen untermauert, dass Waldspaziergänge den Blutdruck und die Herzfrequenz senken. Zudem ist die Adrenalin-Ausschüttung und damit der Stresspegel niedriger als nach einem Ausflug in der Stadt. Gerade die Waldluft tut dem Herz-Kreislauf-System besonders gut. Japanische Forscher haben sogar herausgefunden, dass das Gehen im Wald Krebskillerzellen aktiviert.

Wohlfühlfaktor Holz beim Wohnen

Wer sich den Wald in Form von Holz ins Haus holt, profitiert ebenso von den positiven Effekten, denn seine energetische Wirkung entfaltet sich auch im Innenbereich. Holz in Innenräumen wirkt, in Herzstudien nachgewiesen, beruhigend und ist damit für unsere Gesundheit überaus positiv. Vorzugsweise sollte natürlich regionales Holz eingesetzt werden (Infos unter www.vorarlbergholz.at).