Gedanken zum Sonntag, 24. August 2014, von Bischof Benno Elbs.

Sommer, Sonne, Ferien, Urlaub, Freiheit, Weite, Leichtigkeit. Eine Zeit, in der wir Abstand nehmen können vom Druck, Tempo und Einerlei des Alltags und die Perspektiven unseres Lebens neu in den Blick nehmen, dem Sinn unseres Lebens nachspüren.

Eine Auszeit, eine Zeit des Auftankens, um den Kompass ihres Lebens wieder neu einzustellen auf Gott und auf den Sinn des Lebens, das haben sich Jugendliche und Erwachsene beim Europäischen Jugendforum der Gemeinschaft Emmanuel Anfang August in Altötting gegönnt. Bei den Treffen, Workshops, bei Mediationen und Gottesdiensten versuchte ich ihnen Gedanken mitzugeben, die Wege sein können zu einer gesunden Ausgeglichenheit. Hier ein paar Anregungen daraus:

Beginne den Tag mit einem Plan

Fange deinen Tag an, indem du in aller Ruhe dein Tagespensum festlegst. Ordne die Ziele und Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit. Das weniger Wichtige kann dann immer noch auf später verschoben werden.

Mach mal Pause
Gönne dir jedes Mal eine Pause, wenn du etwas erledigt hast (Mindestlänge: ein tiefer Atemzug!). So merkt man erst, wie gut etwas vorwärts geht. Und noch etwas: nur die wenigsten Dinge lassen sich zu aller Zufriedenheit und für alle Zeiten erledigen. Genieße deshalb auch die Freude über einen halben Erfolg und über ein kleines Etappenziel.

Belohne dich
Belohne dich für das Erreichen deiner Ziele. Man kann sich auch belohnen, indem man jemand anderem eine Freude macht.

Mach am Feierabend einen dicken Punkt
Feierabend heißt Schluss mit der Arbeit für heute. Unerledigtes kommt morgen auf die Tagesliste. Unbarmherzig. Und grüble nicht über begangene Fehler oder Fehlentscheidungen nach. Aber merke dir, wie du diese künftig vielleicht vermeiden kannst.

Blicke zurück
Beende deinen Tag mit dem Gebet der liebenden Aufmerksamkeit, wie es Ignatius von Loyola vorschlägt: Nimm den vergangenen Tag noch einmal wahr in all seinen Facetten – in dem was Freude bereitet hat, und in dem, was Sorge und Angst ins Herz gelegt hat – lass ihn los und lege ihn in Gottes Hände.

Vergiss den Humor und die Freude nicht
Humor rückt den Augenblick an die richtige Stelle. Er lehrt uns die wahre Größenordnung und die gültige Perspektive. Er macht die Erde zu einem kleinen Stern, die Weltgeschichte zu einem Atemzug und uns selber bescheiden. Das ist viel. Bevor man das Erb- und Erzübel, die Eitelkeit, nicht totgelacht hat, kann man nicht beginnen, das zu werden, was man ist: ein Mensch. (Erich Kästner)

Benno Elbs, Diözesanbischof