Weihnachtsgedanken von Bischof Benno Elbs

Advent und Weihnachten sind nicht nur Zeiten der Besinnlichkeit, sondern auch der Bilanzen und Quoten. Da lesen wir von Umfragen, die belegen sollen, wie viele Menschen noch an Gott glauben und für wie viele Weihnachten noch ein religiöses Fest ist, von Umsatzsteigerungen und Verkaufszahlen. Ich bin mir aber sicher: Der Kern des Weihnachtsfestes, Liebe und Treue, Hoffnung und Zuversicht, Würde und Größe des Menschen lassen sich nicht in Zahlen und Daten messen.

Das Weihnachtsfest lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was wirklich zählt: auf Menschlichkeit. Gottes Sohn wird Mensch. Gott beweist seine große Sympathie mit uns Menschen. Er teilt in Jesus unsere Freuden, unsere Leiden, die Hoch-Zeiten und die Tiefpunkte des Lebens. Er weint mit den Klagenden und lacht mit den Fröhlichen. Gott adelt so unsere Menschheit und Menschlichkeit.

Die Auf-gabe für uns, die sich daraus ergibt: Je mehr ich Ja sagen kann zu ihm, je mehr sich in meinem Leben das Lächeln, die Verletzlichkeit und Zärtlichkeit dieses Kindes von Bethlehem widerspiegelt, umso mehr wird die weihnachtliche Verheißung lebendig: Friede, Gewaltverzicht, Respekt vor der Würde eines jeden Menschen und ein Miteinander, das niemanden zurücklässt, keinen vergisst.

Seit der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem steht uns Gott nicht mehr als Fremder gegenüber, sondern als Bruder; als einer, der sich auf uns voll und ganz eingelassen hat. An Weihnachten hat Gott aus Sympathie mit uns das Leben gewürdigt und geheiligt. Dass wir das immer tiefer erahnen lernen, das wünsche ich uns allen: Ein von Gott gesegnetes Weihnachtsfest!

Bischof Benno Elbs

 

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_ Weihnachten, die Revolution Gottes
Zur Predigt von Bischof Benno Elbs an Weihnachten 2017 im Dom von Feldkirch. mehr lesen