Florian Wilk legt dar, anhand welcher Kriterien sich die Struktur einer neutestamentlichen Erzählung erfassen lässt. In exemplarischen Studien erläutert er die grundlegende Bedeutung, die einer plausiblen Gliederung für das Verständnis narrativer Texte zukommt.

Ohne das Jüngste Gericht gäbe es - so die These dieses Buches - in Ewigkeit keine Gerechtigkeit. Denn die Grausamkeiten und Leiden, die sich Menschen gegenseitig zufügen, bleiben innerweltlich allzu oft ungesühnt. Aber reicht Gerechtigkeit? Kann es nicht auch zu einer Versöhnung zwischen Opfern und Tätern kommen? Oder bleiben sie auf ewig - im Himmel un din der Hölle - voneinander getrennt. Warum hat Gott überhaupt das Böse und und das Leiden in der Schöpfung zugelassen? Wird nicht auch er selbst sich im Gericht den Klagen und Anklagen der unschuldigen Opfer stellen müssen? Das Bekenntnis zum Jüngsten Gerich that nichts mit alten Höllendrohungen zu tun, sondern formuliert die große Hoffnung, dass es weder eine Versöhnung auf Kosten der Gerechtigkeit, noch eine Gerechtigkeit auf Kosten der Versöhnung geben wird.