Neues Ausbildungsprogramm für freiwilliges Engagement in Gesellschaft und Kirche - wenn junge Menschen etwas bewegen wollen, dann ist es hilfreich, wenn sie dafür nötiges „Rüstzeug“ bekommen. Das neue Volontärs-Training der Berufungspastoral ist dafür eine gute Gelegenheit.

Patricia Begle

Wer das Wort „Volontär“ auf seine Herkunft hin untersucht, stößt auf die gängige Übersetzung: „Freiwilliger“. Die Wurzel des Wortes hat zudem zu tun mit „Wille“, „Wunsch“ und „Neigung“. Dieser kurze Blick in die Wortbedeutung bringt schon auf den Punkt, worum es beim Volontärs-Training geht: Ich entdecke und vertiefe das, was ich will und kann. Mit anderen und für andere.

Engagement für die Welt. Doch wie kam es zu diesem neuen Projekt, was waren die Beweggründe dazu? „Bei verschiedenen Veranstaltungen und Kontakten mit jungen Menschen haben wir immer wieder gesehen, dass die Jugendlichen zupacken wollen. Sie wollen etwas zum Positiven verändern, sich konkret in der Gesellschaft engagieren und die Welt somit ein Stückchen besser machen“, erläutert Martin Fenkart von der Berufungspastoral. So wurde das Konzept für das Training entwickelt. Es umfasst praktische Fähigkeiten ebenso wie das Nachdenken darüber, was dem Leben Sinn und Orientierung gibt. Zum Inhalt gehören Infos über Volontär-Einsätze genauso wie jene über Berufungscoaching. Ein vielschichtiges Programm.
Praktische & spirituelle Ausbildung. So werden die Teilnehmenden geschult in Pressearbeit und Marketing, sie üben sich in Teamwork und im Leiten von Gruppen. Vermittelt wird dieses Know-How von Menschen, die mitten im Arbeitsleben stehen wie zum Beispiel die Kongressmanagerin Simone Fürnschuß-Hofer, ORF-Journalist Stefan Krobath oder Veronika Fehle, Pressechefin der Diözese. In der spirituellen Auseinandersetzung geht es um Lebenstraum und Auftrag als Christ/innen, um die Kraft des Evangeliums und jener der eigenen Berufung. Begleitet werden diese Nachdenkprozesse von Menschen, die in gutem Kontakt zu jungen Menschen stehen, wie zum Beispiel Kaplan Fabian Jochum.

Die große Probebühne. Ganz konkret ausprobiert werden kann das Erlernte dann im Rahmen des Weltjugendtages 2016. Zum internationalen Treffen mit Papst Franziskus reisen nächstes Jahr rund eine Million Jugendliche nach Polen. Dass dies einiges an Organisation und Koordination braucht, liegt auf der Hand. Und hier sind die Volontärinnen und Volontäre gefragt. Es geht um organisatorische Arbeiten, aber auch ums Fotografieren oder Bloggen, ums Schreiben von Reportagen oder Drehen von Filmen. „Die Verbindung des Trainings mit dem Weltjugendtag ist eine besondere Gelegenheit, über den eigenen Kirchturm hinaus eine spannende Erfahrung von Weltkirche und Gemeinschaft zu machen“, erklärt Trainings-Koordinator Benedikt Lang.

(aus dem KirchenBlatt Nr. 37 vom 10. September 2015)