Edition Ulmer

Grundsätze der Edition

Im Archiv der Diözese Feldkirch befinden sich zahlreiche unveröffentlichete Manuskripte zu kirchenhistorischen Themen aus dem Nachlass von Dr. Andreas Ulmer (1880-1953). Die Manuskripte stammen aus den Jahren 1930-1953 und sind aus heutiger Sicht wohl mehr als Quellensammlungen zu verstehen. Sie entsprechen aufgrund ihrer Entstehungszeit nicht mehr den heute gängigen Standards historischer Abhandlungen, verwenden alte Signaturen und sehr gekürzte Bestandszitate und beziehen sich häufig auf zeitaktuelle Vorgänge. Außerdem sind sie in einer sperrigen Sprache abgefasst und immer wieder werden Quellen benutzt, die heute wohl nicht mehr zitiert würden. Eine Aktualisierung ist aus genannten Gründen kaum möglich - man müsste die Manuskripte massiv bearbeiten und umschreiben. Eine solche Bearbeitung der Texte erscheint nicht zielführend.

Dennoch sind die Manuskripte in vielen Bereichen sehr wertvolle Quellen und verdienen es, nicht in Vergessenheit zu geraten. Deshalb hat das Archiv der Diözese Feldkirch die "Edition Ulmer" ins Leben gerufen. Hier werden Andreas Ulmers bisher unveröffentlichten Manuskripte als "Urtext-Ausgaben" online als pdf-Dateien ediert. Als Broschüren sind die einzelnen Manuskripte außerdem im Diözesanarchiv erhältlich.

Die Edition enthält deshalb den aus den Originalmanuskripten im Diözesanarchiv entnommenen Text, der sowohl ortographisch, grammatikalisch und inhaltlich unverändert bleibt. Bei den Pfarrbeschreibungen wurden einige aktuelle Daten in den Anhängen ergänzt. Die Edition umfasst einige Einzelmanuskripte zu kirchengeschichtlichen Themen sowie die Fortsetzung der Topographisch-historischen Beschreibung des Generalvikariats Vorarlberg.

Topographisch-historische Beschreibung

Die Topographisch-historischen Beschreibungen der Diözese Brixen, die 1821 von Anton Sinnacher begonnen worden war, wurde für das Generalvikariat Feldkirch im Druck nie zu Ende geführt. Bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bearbeitete Kirchenarchivar Dr. Andreas Ulmer sämtliche fehlende Pfarren, sodass der Abschluss des Werkes in Manuskriptform schließlich vorlag. Weiters verfasste er Neubearbeitungen der großen Stadtpfarren (Feldkirch, Rankweil, Dornbirn, Bregenz), jedoch konnte keines dieser Manuskripte zur Drucklegung gebracht werden. Die ökonomische Not der Nachkriegszeit verhinderte die Fortsetzung der Reihe, 1953 verstarb Dr. Andreas Ulmer. Im Druck erschienen nur noch zwei Bände, die von Dr. Johannes Schöch herausgegeben wurden. Die noch fehlenden und in Manuskriptform vorliegendenen Texte zum Brandnertal, Klostertal und Montafon sollen hier ergänzt werden.