Die Katholische Jungschar fordert breite Maßnahmensetzung gegen Gewalt an Kindern in pädagogischen Einrichtungen

Lückenlose Aufklärung, Transparenz und pädagogische ReformenWien, 16.03.10:  Die zahlreichen Fälle von sexueller Gewalt in pädagogischen Einrichtungen erzwingen laut der größten österreichischen Kinderorganisation, der Katholischen Jungschar, nicht nur eine lückenlose Aufklärung und juristische Verfolgung. „Um Übergriffe auf Kinder und Jugendliche zu verhindern, muss in jeder Einrichtung Transparenz im Team und bei den pädagogischen Methoden an oberster Stelle stehen. Der sensible Umgang mit Nähe und Distanz, genauso wie die Reflexion der eigenen sexuellen Reife, sollten in jedem pädagogischen Zusammenhang ein zentraler Auftrag sein“, erklärt Stefan C. Leitner, Bundesvorsitzender der Katholischen Jungschar.

 „Jede Form von Übergriff, sei es körperlicher oder psychischer Natur, ist ein Übergriff zu viel. Erwachsene müssen sich im Umgang mit Kindern sehr reflektiert verhalten und sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Wohlergehen und der geglückten Entwicklung der Kinder bewusst sein. Das erfordert ständige Auseinandersetzung mit sich selbst, Weiterbildungen und Supervision in Arbeitszusammenhängen“, führt Leitner weiter aus. Ein wichtiger Punkt für die Katholische Jungschar ist zwar die Stärkung des Widerstandes von Kindern und Jugendlichen gegen gewalttätige Übergriffe. Allerdings liegt es nicht an den Kindern, Grenzen zu ziehen, sondern Erwachsene müssen die Grenzen von Kindern und Jugendlichen achten und sie ermutigen, diese zu verteidigen.

Die Katholische Jungschar begrüßt die Einrichtung von kirchlichen Ombudsstellen in jedem Bundesland, gleichzeitig müssen aber alle weiteren Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche in Krisensituationen wie zum Beispiel „Rat auf Draht“ ausgebaut werden. Außerdem bedarf es einer massiven Erweiterung von Therapieplätzen auf Krankenschein für Opfer von Gewaltübergriffen.

Mehr zur Position der Katholischen Jungschar gegen sexuelle Gewalt findet sich im gleichnamigen Positionspapier: http://www.jungschar.at/index.php?id=192&L=3

 

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Linda Kreuzer
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