Zeit: Dienstag, 04.04.2017 um 19:30 bis Freitag, 07.04.2017 um 22:00
Ort: Vorarlberg

Spielorte: Dornbirn, Andelsbuch, Rankweil, Feldkirch, Nenzing

Vom 27. März bis 7. April 2017 gastieren die österreichweiten Filmtage für das Recht auf Nahrung - Hunger.Macht.Profite.8 - in Vorarlberg. An sechs Abenden werden kritische Dokumentarfilme über unser Agrar- und Lebensmittelsystem gezeigt. In anschließenden Filmgesprächen können die KinobesucherInnen mit lokalen Initiativen und FachreferentInnen über alternative Wege im Sinne von Ernährungssouveränität diskutieren.

Von Uganda bis Rumänien: Jagd nach fruchtbaren Böden

Die aktuelle Jagd nach Land schürt Hunger. Internationale Agrarkonzerne, Banken oder Aktiengesellschaften sichern sich Landflächen von tausenden Hektar. Landraub in Entwicklungsländern hängt oft direkt mit unserem Konsum zusammen. Bei Projekten, die zu Landvertreibung und Menschenrechtsverletzungen führen, werden häufig Rohstoffe für den Export nach Europa angebaut. Seien es Kaffee, Zuckerrohr für Agrartreibstoff oder Soja als Futtermittel. Der Film „Herr Abass und das geklaute Land“ begleitet Abass Kamara, Menschenrechtsaktivist aus Sierra Leone, der sich für das Recht auf Nahrung im eigenen Land einsetzt. Auf über 10.000 Hektar wächst dort Zuckerrohr für Agrartreibstoffe für Europa. Auch in Uganda kämpfen die Menschen um ihr Land. „Der Fall Mubende und der bittere Geschmack der Vertreibung“ (Österreich-Premiere) dokumentiert die Folgen der gewaltsamen Vertreibung der BewohnerInnen von vier ugandischen Dörfern im August 2001 zugunsten eines deutschen Kaffeeherstellers. Die Auswirkungen der Fleischindustrie auf Indigene in Brasilien zeigt die Österreich-Premiere „AGROkalypse“. Der Film erzählt die Geschichte der Guarani-Kaiowá und von ihrem Kampf um ihr Land. Der Ausbau von gentechnisch verändertem Soja zur Futtermittelproduktion bedroht ihren Lebensraum.

Österreich und Europa: Perspektive solidarische Landwirtschaft

Auch in Europa befindet sich Ackerland zunehmend in Händen einiger weniger. Drei Prozent der GrundbesitzerInnen gehören die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen. Der Dokumentarfilm „Die neuen Großgrundbesitzer“ zeigt: Ackerland ist das neue Gold der Kapitalmärkte, und zwar in ganz Europa - von Rumänien bis nach Ostdeutschland. Die bäuerliche Landwirtschaft gerät immer stärker unter Druck. Dabei schafft sie die Voraussetzung für zukunftstaugliche Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung. Die Filmtage zeigen auch Alternativen zum industriellen Agrarmodell auf. Im Dokumentar-Road-Movie „Land für unser Essen“ (Österreich-Premiere) besucht Gavin, ein junger Engländer, alternative, kleinstrukturierte und kooperative Landwirtschaftsmodelle in ganz Europa. Die österreichische Dokumentation „Bauer sucht Crowd“ widmet sich der solidarischen Landwirtschaft. Der Film schafft es, anhand spannender Porträts von sechs Bauernhöfen und ihren Mitgliedern in beeindruckenden Bildern die Herausforderungen und Vorteile eines solchen Modells zu beleuchten.

Weitere gezeigte Filme sind „Milchflut - Melken bis zum Ruin“ über die Milchkrise in Europa, sowie die Dokumentation „Landlust – Landfrust“, der anhand persönlicher Lebensgeschichten von fünf Frauen den Wandel der Landwirtschaft veranschaulicht.

Die Filmtage Hunger.Macht.Profite. werden veranstaltet von FIAN Österreich, ÖBV-Via Campesina Austria, AgrarAttac und normale.at

Filmprogramm in Vorarlberg:

Spielboden Dornbirn, 27.3.2017, 19:30, Der Fall Mubende // Herr Abass und das geklaute Land
Spielboden Dornbirn, 3.4.2017, 19:30, Landlust – Landfrust
Rathaussaal Andelsbuch, 4.4.2017, 19:30, AGROkalypse
Altes Kino Rankweil, 5.4.2017, 20:00, Bauer sucht Crowd // Land für unser Essen
RIO Kino Feldkirch, 6.4.2017, 19:30, Milchflut
ARTENNE Nenzing, 7.4.2017, 19:30, Die neuen Großgrundbesitzer

Preise: € 7,00 Normalpreis / € 5,00 ermäßigt

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