Beim Vorarlberger Tag der Menschenrechte am 10. Dezember standen die Themen Menschenwürde und Gleicheit im Mittelpunkt. Über 200 Interessierte nahmen an der Veranstaltung im Feldkircher Pförtnerhaus teil. Initiatorin war die Vorarlberger Plattform für Menschenrechte „Menschen Rechte Leben“, der mittlerweile über 40 Vorarlberger Organisationen angehören und es werden immer mehr. Immer mehr, denen Menschenrechte ein ernstes Anliegen ist.

Artikel 1 (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

Artikel 2 (Verbot der Diskriminierung)

Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.

Des Weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebiets, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.

(Auszug aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte)

 Einblick in die Tiefen der Würde

Der Tag der Menschenrechte gibt jedes Jahr Anlass dazu, auf dieses Thema aufmerksam zu machen. So stand dieses Jahr „Die Vielfalt der menschlichen Würde“ im Mittelpunkt. Sprecherin der Plattform Katharina Lenz (freigeist – junge initiative arbogast) und Sprecher Peter Mennel (Vindex – Schutz und Asyl) führten in den Tag ein. Im Vortrag erklärte Georg Schärmer, Caritasdirektor von Tirol, anhand praktischer Beispiele aus seinem Arbeitsalltag und seiner Erfahrung die verschiedenen Ebenen der menschlichen Würde, aber auch wie diese auf unterschiedlichste Weise verletzt werden kann. „Nur wer sich selbst würdigt, kann andere würdigen“, leitete Schärmer seinen Vortrag ein und ging in die Tiefen der Politik und Gesellschaftspolitik über, in der er unter anderem die Flüchtlingsthematik und das Österreichische Bildungssystem ansprach.

Open Space

Moderatorin „Frau Heimpl“ alias Elke Maria Riedmann führte die Gäste mit ihrer ausgesprochenen charmant-witzigen Art durch den Abend und band das Publikum in das Geschehen ein. Nach dem Vortrag wurde in kleineren Gruppen über verschiedene Anliegen diskutiert, die die Menschenrechte betreffen. Hier gingen die Gespräche tief in die Materie und Betroffene konnten von ihren Erfahrungen berichten.

Gemeinschaftsprojekt und Leckeres

Für das leibliche Wohl sorgte das KochKollektiv aus Liechtenstein. Viele motivierte Flüchtlinge vom Flüchtlingsheim Batschuns griffen dem Team tatkräftig unter die Arme. Gemeinsam bereiteten sie ein köstliches Abendessen im Sinne von bio.fair.regional zu.

Um nicht bis zum Abendessen warten zu müssen, wurden schon von Beginn an köstliche Kuchen von den Vindex-Frauen aus Tschetschenien und fairer Kaffee vom Weltladen dargeboten.

Musik ist die Sprache der Leidenschaft

Leidenschaft entdeckte man eindeutig bei dem Chor „Los U.K. L.A. L.A.“ unter der Führung von Martin Lindenthal, die durch ihre musikalische Umrahmung zwischen den Redezeiten die Herzen des Publikums höher schlagen ließen.

Als wär dies nicht schon genug, gelang der Band N.I.K.O. ein zugleich gemütlicher aber auch schwungvoller Ausklang des Menschenrechtstages mit einer Mischung aus Klassik, Soul, Jazz und HipHop.

Mehr Infos unter www.menschen-rechte-leben.at