Katholische Jugend ruft zu konkreten Taten für mehr sozialen Zusammenhalt auf

Mit großer Sorge beobachtet die Katholische Jugend Österreich die aktuellen Geschehnisse der letzten Monate und Wochen. Der Terror in Paris, im Nahen-Osten und nicht zuletzt anti-muslimische Ereignisse verbreiten hierzulande ein zunehmendes Klima der Gewalt und der Angst.

„Das Phänomen des neuen Terrorismus, dessen Ziel die Vernichtung des Anderen ist, lässt viele Fragen offen und verführt daher oft dazu, vorschnelle Antworten und Kategorisierungen zu finden", so Matthias Kreuzriegler, ehrenamtlicher Vorsitzender der Katholischen Jugend Österreich, und weiter: „Solche Reaktionen enden oft in verkürzten religionsfeindlichen und pauschalisierenden Erklärungsmodellen, die das soziale Klima vergiften und Muslime hier unter Generalverdacht stellen. Vielmehr braucht es Reflexion und den konkreten Einsatz für Frieden sowie ein wertschätzendes Miteinander.  Muslime leben seit Jahrzehnten hier in Österreich und tragen zum kulturellen und gesellschaftlichen Reichtum bei. Wir alle sind gefragt, aufeinander zuzugehen und den eigenen Beitrag zur Integration zu leisten."

Kirche muss bei Pegida konkrete Zeichen setzen

Besonders beunruhigend nahm die Katholische Jugend die für den 02. Februar in Wien geplante „Pegida-Demo" und die große Anzahl der angekündigten TeilnehmerInnen via facebook wahr. „Hinter Pegida steckt ein anti-muslimisches, anti-solidarisches, angst-schürendes Gedankengut, das dem Zusammenleben nachhaltig schadet. Die Kirche muss hier wie in Köln klar Position beziehen und konkrete Zeichen gegen diese Spaltungsversuche setzen", bezieht sich der KJÖ-Vorsitzende auf das Abdrehen des Lichtes im Kölner Dom.

Engagement der Katholischen Jugend Österreich

Die Katholische Jugend selbst hat sich in den letzten Wochen in einigen Aktionen für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt engagiert. So gab es in Kooperation mit der Muslimischen Jugend und anderen Jugendorganisationen eine Friedensmahnwache mit Lichterkette sowie die diese Woche stattgefundene Aktion „Schenk ein Lächeln", bei der sich die beteiligten Jugendorganisationen für ein friedliches Zusammenleben einsetzten. Angedacht sind zukünftig auch Workshops, in denen junge ChristInnen und MuslimInnen an Schulen gehen, um im Gespräch mit SchülerInnen der Entstehung von extremen Positionen vorzubeugen. Denn, so meint Kreuzriegler:  „Das ist unsere Aufgabe und zugleich größte Herausforderung als Jugendorganisation: Sinnstiftende Freizeitgestaltung anzubieten, in den kritischen Diskurs mit jungen Menschen zu treten und in ihnen so das Gefühl der Gemeinschaft und des sich Aufgehoben-Fühlens zu wecken."

Auch Politik ist gefordert


In diesem Zusammenhang ruft die Katholische Jugend Österreich auch PolitikerInnen auf, gemeinsam mit Jugend-ExpertInnen Ursachen und Motivation junger Menschen für die Radikalisierung zu erforschen und die Sorgen und Nöte junger Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. „Viele Jugendliche sehen in ihrem Leben wenig Sinn und fühlen sich von Familie, Schule, ihrem gesellschaftlichen Kontext  im Stich gelassen und ausgeschlossen. Um der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit den Nährboden zu entziehen, braucht es gesamtgesellschaftliche Anstrengungen, die Integration, Toleranz und Solidarität fördern und Jugendlichen Partizipationsmöglichkeiten einräumen", so Matthias Kreuzriegler abschließend.

 

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