Wir essen mehrmals am Tag. Es ist eine so alltägliche Tätigkeit der kaum noch Beachtung geschenkt wird. Gegessen wird meist nebenher – „To Go“ heißt der neue Trend der uns immer mehr zum schnellen Essen verleitet. Doch Essen kann weit mehr als pure Nahrungsaufnahme sein. Das Thema hat eine in Vergessenheit geratene Tiefe. Beim Hotspot-Talk am 10. April wurde genau darüber diskutiert.

Die Hotspot-Talks werden von der Berufungspastoral der Diözese Feldkirch in Kooperation mit der Jungen Kirche Vorarlberg veranstaltet. Gemeinsam mit dem Bischof Benno Elbs und Fachpersonen werden über aktuelle und zeitlose Themen diskutiert. „g.essen oder g.fressen“ lautete die Frage des Abends, mit der sich die  über 70 anwesenden Jugendlichen auseinandersetzten. Vor allem die gesellschaftlichen und verschwenderischen Aspekte des Essens speisten den Talk mit Gesprächsstoff. „Essen hat in der Bibel einen sehr hohen Stellenwert. Dort wird dieses als etwas sehr Besonderes zelebriert, zum Beispiel beim Brot Teilen.“, so Bischof Benno Elbs. Das was damals für das Essen gegolten hat, das gilt auch noch heute. In Gesellschaft isst es sich schöner als alleine. Darum gab es auch beim Talk eine Kleinigkeit zu essen, denn Essen verbindet.

Als Special Guest war Elmar Stüttler eingeladen. Der Vorarlberger ist Projektleiter von „Tischlein deck dich“. Er sammelt das, was Lebensmittelhändler nicht mehr verkaufen können und eigentlich wegschmeißen würden, und verschenkt es an Bedürftige. Mittlerweile werden durch das Projekt 20 Tonnen Lebensmittel in der Woche verteilt. Ansonsten würden diese auf dem Müll landen. „Die Gesellschaft ist krank. Wir haben den Wert des Essens vergessen. Es ist wichtig, dass die nächste Generation das Essen wieder zu schätzen lernt!“, so Elmar Stüttler.

Dass Essen verbindet konnten die Jugendlichen während den Gesprächen am Abend erfahren. Neben dem Knabbern an diversen Leckereinen entstanden anspruchsvolle Diskussionen, sodass man mit vollem Magen und vielen neuen Gedanken nach Hause ging.

Das sind die Talks:

HotSpot

Sarah Walser, 22
Nachdem mich ein paar Freunde zu einem Hotspot-Talk mitgenommen haben, war ich vom Konzept vollkommen überzeugt. Ich komme gerne zu den Talks, weil die Leute hier sehr offen sind. Das ermöglicht einen regen Austausch zu allen möglichen Themen, die die Welt beschäftigen.

Michael HämmerleMichael Hämmerle, 23
Von den Hotspot-Talks war ich positiv überrascht. Hier kommen so viele verschiedene Jugendliche zusammen und es entstehen hochwertige Diskussionsrunden. Die eigene Meinung und Persönlichkeit werden akzeptiert und es macht Spaß sich gegenseitig auszutauschen. Durch die Talks habe ich meinen Freundeskreis erweitert und ich werde weiterhin immer gerne herkommen.

Jakob BraunJakob Braun, 18
Ich bin bei den Talks schon seit deren Geburtsstunde dabei und gehöre zum Team. Das sind ein paar Jugendliche, die miteinander brainstormen was man bei den nächsten Talks thematisieren und welche Podiumsgäste man einladen könnte. Dabei handelt es sich meistens um alltagsnahe Themen, die auch einen Bezug zu Gott und Religion haben. Dass dabei auch der Bischof zu Wort kommt, bringt in vielerlei Hinsicht einen ganz neuen Bezug zu gesellschaftspolitischen Themen.

Klara WeberKlara Weber, 18
Die Hotspot-Talks sind ein Phänomen. Hier kommen Jugendliche aus dem ganzen Ländle zusammen und diskutieren friedlich über Gott und die Welt. Man trifft auf kirchennahe und kirchenferne Leute und es werden die Meinungen der Einzelnen respektiert. Das ist für mich auch eine Form den Glauben zu leben. Das ist eine sehr schöne Erfahrung.