Zeit: Samstag, 30.09.2017 von 19:00 bis 20:00
Ort: Pfarrkirche Bruder Klaus, Dornbirn (auf Karte anzeigen)

Katholischer Gottesdienst im byzantinischen Ritus.

Zu diesem besonderen Gottesdienst in deutscher Sprache sind alle herzlich eingeladen
Zelebrant ist Vr. Imre Georg Kisitzky (Villingen)
Es singt der Vorarlberger Johannes-Chrysostomos-Chor

Eine Eucharistiefeier in einer besonderen Form

Gedanken zur Byzantinischen Liturgie am 30. September 2017
von Mag. Norbert Duffner

„Alle Sorgen des Lebens lasst uns ablegen“, denn „wir empfangen den König des Alls.“
Der cherubinische Lobgesang, der den Einzug mit den eucharistischen Gaben umrahmt, charakterisiert vielleicht am besten die Heilige und Göttliche Liturgie, wie die Hl. Messe im byzantinischen Ritus bezeichnet wird. Dabei sind die Nöte, die uns Menschen beschäftigen, der betenden Gemeinde nicht gleichgültig. „Wieder und wieder“ werden Gott in längeren und kürzeren Fürbittreihen allgemeine menschliche Anliegen vorgetragen, wobei der Bitte um den Frieden („Shalom“) ein hoher Stellenwert zukommt.

Doch halt: warum feiern wir die hl. Messe einmal in einer anderen Form? Dafür lassen sich einige wohl einsichtige Gründe anführen. Zunächst eine grundsätzliche Feststellung: Die Botschaft Jesu hat von Anfang an bis heute in den christlichen Gemeinden vielfältige Formen angenommen, wobei die zentrale gemeinsame Eucharistiefeier in allen Traditionen die gleiche Grundstruktur aufweist. Damit verfügt die ganze Christenheit über einen überreichen Schatz an Gebeten und symbolischen liturgischen Formen. Neben der Selbstverständlichkeit, dass Jesus Christus in den Gaben von Brot und Wein gegenwärtig ist, gibt es unterschiedliche Akzentuierungen im Verständnis der Eucharistiefeier. Für die Christen der griechisch-byzantinischen Tradition ist die Liturgie Abbild der himmlischen Liturgie und wir Gläubige sind gewissermaßen das Abbild (Ikone) der Engel – so gesehen sind wir für eine kurze Zeitspanne in den Himmel eingeladen. Der ganze Mensch mit all seinen Sinnen soll an der göttlichen Schönheit teilnehmen können. Wir begegnen so auch einem Wesenszug der griechisch-byzantinischen Tradition, die einen großen Wert auf eine maximal mögliche Schönheit legt – nicht nur des Gesanges, sondern auch der Gewänder und Geräte. Denn die Schönheit öffnet das Herz des Menschen, macht den Menschen empfänglich für Gottes Gegenwart.

Die griechisch-byzantinische Tradition hat ihre Heimat in der orthodoxen Christenheit. Da aber auch die westlich-lateinische/katholische Kirche daran Anteil hat, gibt es katholische Priester, die im byzantinischen Ritus zelebrieren. Für die Slawenapostel Kyrill und Method (9.Jh) war es selbstverständlich, dass Gottesdienste in der Muttersprache gefeiert werden. Deshalb begleitet der Vorarlberger Johannes-Chrysostomos-Chor die Liturgie in deutscher Sprache. Somit können Gläubige die Botschaft der Gebete und Gesänge verstehen und auch teilweise am Lobgesang teilnehmen.
Eine Liturgie im byzantinischen Ritus in einer katholischen Gemeinde könnte als Fest einer vorweggenommenen versöhnten Christenheit gefeiert werden, der einen, heiligen, allumfassenden (= katholischen) und apostolischen Kirche. Die Wertschätzung dieser gottesdienstlichen Tradition kann auch im Geiste des 2. Vatikanischen Konzils ein wichtiger Beitrag zur Versöhnung der Kirchen sein.

Am 30. September wird Vr. Imre Kisitzky (Villingen) diese Liturgie feiern; es singt der Vorarlberger Johannes-Chrysostomos-Chor.