Schöpfungszeit

In Vorarlberg landen pro Kopf und Jahr elf Kilogramm genießbare Lebensmittel im Müll. Diese kürzlich veröffentlichen Zahlen des Umweltverbandes sollen ein Umdenken zu einem achtsameren Umgang mit Nahrungsmitteln bewirken. Was kann der einzelne tun, um sich gegen Klimaveränderung, Ausbeutung der Ressourcen und der menschlichen Arbeitskraft in billig produzierenden Ländern einzusetzen? Diese Themen werden in einem Folder, der im Rahmen der Schöpfungszeit der Kirche in Vorarlberg herausgegeben wurde, behandelt. Werte schaffen und dadurch Regionen stärken beginnt mit einem bewussten Einkauf. Die Versuchung, den Einkaufswagen zu überhäufen, hat zwangsläufig eine schnelle Entsorgung im Abfall zur Folge. Das Augenmerk auf saisonales Obst und Gemüse zu richten ist ebenso förderlich wie der Griff nach Eiern aus Freilandhaltung statt aus der Legebatterie. Weniger Fleischkonsum hemmt die Massenproduktion und verringert das Tierleid. In ganz Europa steht der Wunsch nach Werten ganz oben. Im Letzten macht jedoch die Eigennützigkeit Halt davor, zeigt das Ergebnis aus dem statistischen Erfahrungswert.

Beispiel Mobilität

„Die Schöpfungszeit, die mit dem Fest des Hl. Franziskus am 4. Oktober zu Ende geht, hat den Sinn, vor allem uns Christen an die Verantwortung bei der Bewahrung der Schöpfung zu erinnern“, weist Pfarrer Christian Stranz auf den Inhalt der Broschüre hin. Einfacher im Lebensstil zu werden um Ressourcen zu schonen, ist dem Dornbirner Priester ein großes Anliegen. Als Hauptinitiator der Schöpfungszeit und aus eigener Erfahrung weiß er, dass weniger mehr Freude erleben und höhere Lebensqualität erfahren lässt. Schon das Beispiel Radfahren spreche für sich. Kurzstrecken mit dem Rad zurückzulegen schone die Umwelt und fördere zudem die Gesundheit, nennt Stranz ein positives Beispiel aus seiner Pfarrgemeinde. Die Pfarre Hatlerdorf hat Dank des großen Engagements von Hans Wohlgenannt, der sich die 500-Teilnehmer-Marke zum Ziel gesetzt hat, beim Fahrradwettbewerb des Landes 507 Teilnehmer erreicht. Diese haben für Kurzstrecken im Alltag bewusst auf das Auto verzichtet. Im Zeitraum von Mitte März bis Anfang Oktober haben die Teilnehmer insgesamt 405.126 km mit dem Fahrrad zurückgelegt. Dadurch konnten 50.000 kg C02 der Umwelt erspart bleiben, die finanzielle Ersparnis berechnete Wohlgenannt mit 116.000 Euro.

Welttierschutztag

Im Hinblick auf den Welttierschutztag am 4. Oktober veranstaltete die Pfarre St. Leopold auch ein Gebet für Tiere. Zur Kleintiersegnung am Sonntag kamen auch die Kinder zahlreich, die ihre Kleintiere zur Segnung mitbrachten. Pfarrer Stranz, Seelsorger im Hatlerdorf, nahm die Segnung vor und fand auch begleitende Worte dazu: „Es sind die Tiere, die immer dringender eine Stimme brauchen, zumal der Profitzwang oft vergessen lässt, dass auch Nutztiere Mitgeschöpfe sind. Dies trifft nicht nur auf die geliebten Hunde und Katzen zu, die oft im gegenteiligen Sinn nicht mehr ,tiergerecht‘ behandelt werden.“ Es bedürfe auch hier dringend eine Umkehr zu einem vernünftigen Maß. Die Tiersegnung soll dabei helfen, dieses Maß wieder zu finden.