Im Kirchturm der Pfarrkirche St. Gallus musste der Klöppel der 450 Jahre alten "Löffler-Glocke" ersetzt werden.

Bei der letzten Glocken - Überprüfung wurde festgestellt, dass der Klöppel der Josefsglocke ersetzt werden muss. Die Führung war so ausgerieben, dass der Klöppel beim Schlagen auch seitlich schlingerte. Das beschädigte die Aufhängung, an der der Klöppel befestigt war. Er hing nur noch an einer Schraube!!! Da solche Seitenschläge auch eine Gefahr für die Glocke bedeuten, musste ein neuer Klöppel bei der Firma Hörz bestellt werden. Mit einem Monteur schleppten unser Zivildiener Valentin Ölz und unser "Mann für alle Fälle" Martin Ilg den 60kg schweren Klöppel über die vielen Stiegen in den Glockenstuhl der Galluskirche. Mittels Flaschenzug und einigen „Horucks“  wurde der Klöppel in die Glocke gezogen und durch den Monteur verankert.
Nach dem Ausrichten wurden die Halteschrauben gesichert und probegeläutet. Auf Grund des höheren Gewichtes des Klöppels ergab sich eine geringere Schlagzahl, was beim Zusammenspiel aller Glocken von Vorteil ist. Es kommt dadurch nicht zu Frequenzüberlagerungen. Auch der Pendelwinkel der Glocke konnte um 10° verkleinert werden. Das schont die Aufhängung des Klöppels und die Glockenlager.

Daten der Glocke:
Genannt wird sie „Josefsglocke“, aber auch „Löffler Glocke“, Gewicht 1140kg, Durchmesser 1.21m, Höhe mit Krone 1.18m. Unter einem Reliefbild Mariens mit dem Kind auf dem linken Arm steht „Hans Christoph Löffler goss mich im 1565“.
Die Glocke stammt ursprünglich aus der alten Pfarrkirche in Höchst und wurde nach deren Abbruch 1910 für das Landesmuseum in Bregenz angekauft. Nach dem ersten Weltkrieg wurde sie leihweise der Herz-Jesu-Kirche überlassen und 1917 im Südturm aufgezogen. Als das Landesmuseum 1922 in Geldnöten war, erwarb der damalige Dekan Jos. Ant. Amann für 30 Millionen Kronen (auf Ratenzahlung) die Glocke. Seit Mai 1923 befindet sie sich im Turm der Pfarrkirche St. Gallus. Sie hat den 2. Weltkrieg überlebt, als einzige durfte sie im Turm bleiben.
Wir wünschen unserer ältesten Glocke ein gutes Geläut für die nächsten 450 Jahre!

Martin Ilg