Vor 85 Jahren, am 15. August 1931, wurde die Mariahilfkirche in Bregenz
durch Bischof Sigismund Waitz unter großer Beteiligung der Bregenzer
Bevölkerung feierlich eingeweiht. Der damalige Pfarrvikar Dr. Johannes
Schöch bezeichnete in der Chronik das Jahr 1931 als "Jahr der Erfüllung".
Vorausgegangen war eine siebenjährige Bauzeit mit vielen Höhen und
Tiefen. Mit der Planung war der später so berühmt gewordene Architekt
Clemens Holzmeister aus Innsbruck beauftragt worden.
Dem "Kirchenbauverein Rieden-Vorkloster" unter der Führung eines
kompetenten Vorstandes aus erfahrenen Finanz- und Baufachleuten
oblag die Vergabe der Bauarbeiten, die im Wesentlichen von ansässigen
Firmen durchgeführt wurden.
Große Sorgen um die Finanzierung zogen sich durch die ganzen Jahre. Es
war die Zeit der großen Wirtschaftskrise nach dem ersten Weltkrieg. Die
künstlerische Ausgestaltung des Kirchenraumes erforderte große Geduld.
Der moderne Kirchenbau stellte auch die tätigen Firmen oft vor neue
technische Herausforderungen. Der Zeitdruck im Hinblick auf den vorgesehenen
Einweihungstermin war enorm.
Der Chronist: "Für die letzten Erdbewegungen rund um die Kirche arbeiteten,
solange es das Tageslicht erlaubte, manchmal über 20 freiwillige Helfer
mit Schaufeln, Krampen und Schubkarren. Dazu kam dann noch am
Samstag, den 8. August, die schneidige Kavalkade, wo sämtliche
Fuhrwerksbesitzer von Rieden-Vorkloster in langer Kette 16 Fuhren
gewaschenes Kies zum Belag des Kirchplatzes vom Kieshafen Lehner
in Hard herbeiführten."
So konnte Bischof Waitz am 15. August 1931 die Weihe der Mariahilfkirche
vornehmen. Es waren über 6000 Menschen versammelt!
Dr. Wolfgang Pfefferkorn