Am 6. Jänner erinnert sich die Kirche an die Sterndeuter aus dem Osten, die einen neuen Stern aufgehen haben sehen und dem neuen König der Juden huldigen wollen. Worauf haben sie gehofft? Und worauf hoffe ich in diesem Jahr?

Thomas Berger-Holzknecht, Gemeindeleiter von Bregenz-Mariahilf

In der Weihnachtskarte der Pfarre Mariahilf heißt es dieses Jahr:

weihnachtswunsch 2023

in allem
trotz allem

standhaft hoffen

weil gott
auch heute
ankommt

in allem
trotz allem

Ich frage mich, wieso die Sterndeuter ihr vertrautes Zuhause verlassen haben und aufgebrochen sind. Sie wollen einem neu entdeckten Stern folgen, einen neuen König im fernen Judäa finden und ihm huldigen. Und dafür riskieren sie so eine gefährliche Reise? Das ist nicht gerade das, was wir als "weise" bezeichnen würden.

Welcher Hoffnung sind sie gefolgt? Haben sie auf Reichtum, Ruhm oder Ehre gehofft? Der Umweg in den königlichen Palast von Jerusalem lässt vermuten, dass sie nicht mit dem gerechnet haben, was sie schließlich am Ziel ihrer Reise gefunden haben:  eine arme aber selige kleine Familie in einem Viehstall. Es ist erstaunlich, dass sie in diesem Stall das Ziel ihrer Hoffnung erkannt haben, einen Gott, der auf so unerhörte und unvernünftige Weise in die Welt kommt.

Die Geschichte von den Sterndeutern bringt mich zur Frage, welchem Stern der Hoffnung ich im neuen Jahr folgen werde. Worauf hoffe ich 2024? Wo werde ich aufbrechen und neue Wege gehen? Und welche Hoffnung kann durch mich in die Welt kommen, zu den Menschen, die mir das Jahr über begegnen werden und auch in mein eigenes Leben?

Ich beginne mit der Entscheidung, darauf zu hoffen, dass Gott auch in diesem Jahr, auch in Bregenz in die Welt kommt. Ich beginne damit, auf Menschen zu achten, die ebenfalls einem Stern der Hoffnung folgen und damit Hoffnung in das Leben anderer Menschen bringen. Die ersten, die ich dabei entdecke, sind die vielen kleinen und großen Sternsinger:innen, die dem Stern der Hoffnung gefolgt sind und die frohe Botschaft von der Geburt Jesu und von der Liebe Gottes in die Häuser getragen haben. Dabei haben sie Spenden gesammelt, die Hoffnung in das Leben z. B. von Kindern in Guatemala bringen werden.

So geht das, wenn Gott heute in die Welt kommt. Also: trotz allem, in allem Hoffnung.